Vulkanische Gedankenverschmelzung von Spock und La'an Noonien Singh

Ein echte Bedrohung: Review von ‚Memento Mori‘

Nach einem guten Start in die Serie schaltet Star Trek: Strange New Worlds mit seiner vierten Episode noch einmal einen Gang nach oben. Memento Mori führt die erste große Bedrohung der Serie ein: Die Gorn. Obwohl wir Zuschauer die Gorn nicht zu Gesicht bekommen, ist die Gefahr über die volle Episode spürbar.

Memento Mori – der Titel ist lateinisch und bedeutet „Bedenke, dass Du sterblich ist“. Gleich zu Beginn der ist dieses Thema präsent, denn es ist Sternenflotten-Gedenktag. Auch die Crew der Enterprise gedenkt dabei denjenigen, die im Dienste der Sternenflotte gestorben sind. La’an tut sich damit offenkundig schwer, denn als einzige trägt sie keinen Anstecker zur Erinnerung an ihr früheres Schiff, auf dem sie Kameraden verloren hat.

Sehr bald wird das Thema mit der Sterblichkeit dann erschreckend aktuell. Eigentlich soll die Enterprise nur einen Atmosphären-Filter an die Kolonie Finibus III liefern. Dort angekommen stellt sich heraus, dass die Kolonie angegriffen wurde und die Bewohner sich in ein Raumschiff retten mussten. Im Gespräch mit den Kolonisten realisiert La’an, dass die Angreifer Gorn sein müssen – und dass das Schiff der Kolonisten als Köder übrig gelassen wurde. Tatsächlich erfolgt direkt ein Angriff eines Gornschiffs. Schwer beschädigt rettet sich die Enterprise in die Atmosphäre eines Braunen Zwergs. Da dort die Sensoren nicht funktionieren, entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Gorn.

Während sich die Brückencrew mit den Gorn auseinander setzt, müssen sich andere Besatzungsmitglieder um weitere Probleme kümmern. Hemmer und Uhura sind im Frachtraum bei dem Atmosphären-Filter eingeschlossen. Dieser wurde beim Angriff beschädigt und droht nun zu explodieren. Hemmer weiß, was zu tun ist – er hat sich aber die Hand gebrochen. Deshalb muss Uhura die Einstellungen vornehmen, was Hemmer so gar nicht gefällt.

Auf der Krankenstation müssen sich M’Benga und Chapel währenddessen um zahlreiche Verwundete kümmern. Da ein Großteil der Geräte und Vorräte zerstört wurden, müssen sie sich mit veralteten Methoden wie dem Nähen von Wunden behelfen. Dass Una Chin-Riley erst erklärt, dass es ihr gut gehe um dann doch zu kollabieren, macht die Aufgabe für die Medizinabteilung nicht leichter.

Memento Mori besinnt sich auf eine gute Star Trek Tradition: Weniger über einen Gegner zu wissen, kann ihn viel bedrohlicher machen. Was bei den Romulanern oder Borg so gut geklappt hat, funktioniert auch bei den Gorn hervorragend. Ganz entscheidend dabei ist die schauspielerische Leistung von Christina Chong. Sie transportiert das Trauma, das La’an Noonien Singh von ihrer Begegnung mit den Gorn hat, ganz hervorragend.

Memento Mori schafft es auch sehr gut, alle Mitglieder des Casts organisch in die Geschichte zu integrieren. Das macht die Episode kurzweilig und zeigt, dass es in der Krise auf jeden an Bord ankommt – nicht nur auf die Crew auf der Brücke. Insgesamt ist Memento Mori ein Highlight der Star Trek Geschichte.

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